Good news, bad news: Panorama vs. Roaming

Und wieder ein paar News. Diesmal zum Thema Knipsen und Quatschen…

 

Die schlechte Nachricht

Die Panoramafreiheit ist in Lebensgefahr!

Panoramafreiheit – das ist das Recht, Gebäude und öffentliche Kunstwerke, wie etwa Skulpturen, zu fotografieren und zu verbreiten, etwa im Netz zu posten. Was öffentlich ist, gehört allen Profi- und Hobby-Fotografen der Welt. Naja, nicht ganz. In manchen Ländern, auch innerhalb der EU, soll das nicht so ohne weiteres möglich sein. Aber in Deutschland jedenfalls ist das selbstverständlich – und das ist sehr gut und absolut richtig.

Nun versucht das EU-Parlament den Knipsern ein paar Steine in den Weg zu legen. Urheberrechtliche Steine, was auch sonst… Von einem schützenswerten, achtbaren Recht der Künstler und Schöpfer entwickelt sich das Urheberrecht zum Schrecken der Menschheit.

Das EU-Parlament spielt mit der glorreichen Idee, eine Regelung einzuführen, wonach vor jeder gewerblichen Verwendung von Bildern von Gebäuden oder von öffentlicher Kunst eine Einwilligung der Urheber eingeholt werden soll. Nicht nur Profi-Fotografen hätten damit ein Problem – wegen der AGB sozialer Netzwerke könnten auch private Fotos im Netz an die Grenzen der Legalität stoßen.

Am 9.7.2015 berät das EU-Parlament und kommt vielleicht zur Vernunft… Ich halte euch auf dem Laufenden!

 

Die gute Nachricht

Ab Mitte 2017 gibt es keine Roaming-Gebühren mehr innerhalb der EU. Es ist noch eine Weile hin, aber besser spät als nie. Und schon ab April 2016 soll EU-Roaming günstiger werden – ab da dürfen Netzbetreiber nur noch geringe Zusatzbeträge auf die nationalen Tarife draufschlagen.

Und nicht nur das. Auch die Netzneutralität soll in absehbarer Zukunft gesetzlich verankert werden. Das bedeutet, dass alle (legalen) Internetinhalte gleich behandelt werden, ohne dass nach Preis oder Bekanntheit eines Dienstes unterschieden wird. Zu allen Inhalten soll freier und ungehinderter Zugang garantiert werden.

EU-Parlament und Rat haben das Ganze vor kurzem inhaltlich beschlossen und müssen es noch förmlich absegnen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

 

Eine sonnige Rest-Woche allen!

Eure Julia

 

3 Gedanken zu “Good news, bad news: Panorama vs. Roaming

  1. Die Ursprüngliche Absicht war ja, die Panoramafreiheit flächendeckend für die ganze EU zu gewähren und jetzt ist das komplett umgedreht. Verrückte Welt!

    Was die Netzneutralität angeht, da bleibe ich skeptisch. Die Konzerne wollen ihre Inhalte bevorzugt an zahlende Kunden über die Datenautobahn liefern und der Rest soll gefälligst die Landstraße nehmen – von wegen Datenautobahn.

    Einerseits verständlich, denn die Netze sind zu einem sehr großen Teil privat, bzw. im Besitz von Firmen und Konzernen. Das WWW macht nur einen winzigen Prozentsatz „des Netzes“ aus. Trotzdem sollten Inhalte nicht nach Wert für die Content-Industrie und Netzbetreiber transportiert werden. Auf der Autobahn fahren Motorräder, Kleinwagen, dicke Brummer, etc. größtenteils einträchtig nebeneinander (nur wo die Verkehrssicherheit eine Rolle spielt wird eingeschränkt, aber das trifft ja auf das Internet nicht zu). Die Autobahn ist im Gegensatz zum Netz aber öffentlicher Raum und wird von Steuergeldern bezahlt … schwierig …

    Die USA haben es da besser als wir. Da haben sich Senatoren, Congressabgeordnete und Regierungsmitglieder sehr über die Ungleichbehandlung von Content geärgert (vor allem weil sie auch selbst betroffen waren) und die Netzneutralität gegen die Interessen der Konzerne durchgezogen. Da gibt’s jetzt auch heftig Strafen für „Bandbreiten-Management“.

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  2. Ich hätte da gleich einen neuen Vorschlag – wer in der Öffentlichkeit ein Liedchen trällert, der sollte GEMA-pflichtig werden….könnte bis „unter der Dusche“ ausgebaut werden. Urheberrechtlich bedenklich könnte auch der Markenschutz werden – einige Promis haben ihre Körperteile „geschützt“, weil angeblich unverwechselbar. Wenn Jemand Ähnlichkeiten aufweist, ist er dann vielleicht bald verletzender Nachahmer?
    Egal, in diversen Fotoforen wird teilweise hart diskutiert, weil starke Einschnitte geahnt werden und es als sehr unsinnig eingeschätzt wird, was die DORT planen. Käme es durch, dann freuen sich die netten Abmahner einen goldenen Knopf an den Bauchnabel. Und das gönne ich denen eigentlich gar nicht.

    Gefällt 1 Person

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